Licht und Schatten, das Wetter mit all seinen Kapriolen hat manches Opfer in den Rieser Storchennestern gefordert. Dabei hatte die Nördlinger Storchenfamilie großes Glück, denn drei gesunde Jungstörche sind flügge geworden. Tagsüber vergnügen sie sich auf fremden Dächern, Schornsteinen und grünen Wiesen, rennen landwirtschaftlichen Maschinen hinterher, um abends zur Nachtruhe auf dem Horst in der Stadtmitte von Nördlingen wieder einzuschweben.
Noch genießt das Jungvolk die letzten Tage der Elternfürsorge. Bald – sehr bald heißt es Abschied nehmen.
Reisefieber?
Ja vermutlich, die Jugend hat sicher schon das angeborene „Jucken“ in den Flügeln, den Zug in den Süden.
Die fünfköpfige Familie Storch aus Nördlingen, sie steht schon mal in der Nähe der Bahnlinie am Goldbach, dahinter die Umgehungsstraße, behütet durch den Kirchturm im Hintergrund.
Demnächst werden sich die Störche aus dem ganzen Ries wieder zusammenschließen, auf den Wiesen gemeinsam nach Futter suchen um sich dann ebenso gemeinsam allabendlich geeignete Dächer für die Nachtruhe auszusuchen.
Noch genießen die Jungen den Familienanschluss, lassen sich von Vater und Mutter mit ausgewürgtem „Frischfleich“ – hauptsächlich Maulwürfe und Mäuse – versorgen.
Dennoch, sehr bald ist „Hotel Mama“ für diese Saison geschlossen. Kein Klappern wird mehr zu hören sein, kein Rauschen der Flügel beim Anflug ins Storchennest. Im Nördlinger Ries kehrt über der Dachlandschaft von 15 Ortschaften schon sehr bald wieder die totale Stille ein.
Storchenglück über Nördlingen
Link zum Bericht der Augsburger Allgemeinen vom 21.07.2017