Neues aus dem Nördlinger Nest von unserer Storchenbeobachterin Heidi Källner
07. August: Das Storchenjahr mit der fünfköpfigen Familie Storch ist jetzt zu Ende. Der letzte Nördlinger Jungstorch hat sich nach dem Storchentreffen am 4. August 11 auf der Löpsinger Flur mit anderen Jungstörchen am 7. August auf den Weg in den Süden gemacht. Ich konnte die große Formation der Störche am wolkenlosen Himmel an diesem Tag zufällig beobachten.
Unsere Nördlinger Altstörche genießen jetzt wieder ihre Zweisamkeit, futtern regelmäßig am Goldbach und kommen jeden Abend in der Dämmerung zurück in den Horst auf dem Brot – und Tanzhaus in Nördlingen. Was werden die beiden wohl in diesem Winter vorhaben? Lassen wir uns überraschen. Ich werde sie weiter beobachten und darüber berichten.
22. August: Mutig schreitet unser Storch auf dem Dachfirst vom Nördlinger Brot – und Tanzhaus und beäugt neugierig das Glockenhaus. Auffällig sind zur Zeit der Sommerhitze die weißen Beine der Glücksbringer. Das hat einen ganz besonderen Grund: Unsere Nördlinger Störche, sonst immer mit leuchtend roten Beinen unterwegs, “ färben “ ihre Beine jetzt weiß. Auslöser sind die hohen Außentemperaturen. Steigen diese über 30 Grad Celsius, hecheln sie mit geöffnetem Schnabel um sich Kühlung zu verschaffen und außerdem bekalken sich die Störche mit ihrem eigenen Kot. Sie haben keine Schweißdrüsen und können deshalb nicht schwitzen. Aber sie wissen sich zu helfen. Die Glücksbringer lassen ihren Kot einfach die Beine runter laufen. Der feuchte Kot verdunstet und enzieht dadurch dem Körper der Großvögel die Wärme. Mit dieser Thermoregulation schützen sie sich vor Überhitzung. Welch preisgünstiger Sonnenschutz.