Die unendliche Geschichte über der Nördlinger Dachlandschaft.
Oder: Nördlingen im Glück.
Heute ist es tatsächlich an der Zeit, dass über die „Zugereisten“ berichtet wird. Die Störche über der Nördlinger Dachlandschaft. Heute weiß ich auch, dass tatsächlich DREI GastPaare auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz sind. Seit Ende März bemühen sie sich in Nördlingen sesshaft zu werden. Kann es ein Kamin sein? Ein hoher Giebel? Vielleicht ein Baum? Hoch muss es sein, der freie Blick sowieso. Leben, ja das emsige Treiben im Städtle wollen die großen Schreitvögel beobachten und vermutlich auch genießen. Eine geeignete Nisthilfe gibt es nicht – aber jede Menge Schornsteine. Also bauen wir wild so wie es uns gefällt.
Und so nimmt diese unendliche Geschichte ihren Lauf.
Nördlingen am 29. März 2021
Paar Nr. 1 – A1J63 und A3N43, sie genießen, probieren und bauen, emsig und schneller als der Wind auf der Grundschule Mitte am Weinmarkt. Der Kamin ist perfekt, für eine „Wohnung“ bestens geeignet. Inzwischen zieren die ersten Eier das Kinderzimmer im neuen Zuhause.
Für diese städtische Schule ist der „bewohnte“ Kamin der perfekte Eyecatcher. Für die Schulkinder ganz bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis, für die Nördlinger Bürger ein willkommenes Ereignis. Ja und auch für die Touristen bei ihren Stadtführungen am Maria Holl Brunnen, da ist das Geklapper aus der Höhe eine fröhliche Unterbrechung.
Paar Nr. 2: Wie alles begann: Ich habe das Storchenpaar „A1W53“ männlich und seine unberingte Partnerin beobachtet und mit meiner Kamera dabei begleitet. Der Schornstein auf dem „Sturm Haus“ , ebenso der Schornstein auf dem Kirchenwirt (Anmerkung: beide Gebäude sind am Marktplatz), auch der Giebel auf dem Amtsgericht, sie waren die Favoriten als Bauplatz. Das Amtsgericht hat sehr schnell reagiert und den üblichen „Abweiserkegel“ installiert.
Leider fehlt in Nördlingen auf einem geeigneten Kamin oder Dach eines städtischen Hauses eine Nisthilfe. Dieser Storchenabweiser auf dem Amtsgericht zeigt deutlich, dass sich gegen jedes „Wild“ Bauen der Störche energisch von den Hauseigentümern gewehrt wird. Und so wurde auch das Nest auf dem Kamin über dem Marktplatz, dem Sturm Haus, ganz schnell entfernt und die „Abwehr“ installiert. Das flotte Bauen, das fröhliche Kopulieren, es hat nichts genützt. Wäre es ein Haus der Stadt gewesen, ja dann hätte unser OB sich sicher etwas Positives für die Glücksbringer einfallen lassen.
Nördlingen am 20. April 2021
Vier Storchenpaare für die Stadtmitte – Grundschule Mitte am Weinmarkt A1J63 / A3N43, Hohes Haus am Marktplatz A1W53/ 1x ohne Ring, das Traditionspaar ohne Personalausweis seit 2006 auf dem Brot – und Tanzhaus, ein Paar in der Deiningerstrasse auf einem Giebel – und das fünfte Paar AR713/1x ohne Ring, außerhalb in Richtung Oettingen auf dem Kamin der Firma Lessmann.
Nördlingen entwickelt sich zur glücklichen Storchenstadt.
Und beinahe überall eiert es schon . . .
Sonnige Grüße aus Nördlingen
Eure Heidi Källner